23.06.2023
Berlin, 22.06.2023 – Der Deutsche Spanischlehrkräfteverband (DSV) und 15 Fachverbände drängen darauf, die Fortbildung von Lehrkräften verstärkt in den Fokus zu nehmen. Dies ist ein zentrales Ergebnis eines vom Deutschen Philologenverband kürzlich organisierten Runden Tischs.
Die Erste Vorsitzende des Spanischlehrkräfteverbands (DSV), Virtudes González, unterstreicht: „Die Lehrkräftefortbildung ist ein Schlüsselelement für die Gewährleistung eines qualitativ hochwertigen Spanischunterrichts. Sie muss den Herausforderungen der Bildung des 21. Jahrhunderts (sozial, wissenschaftlich, technologisch, ökologisch) gewachsen sein und auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.“
DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sagte: „Schülerinnen und Schüler brauchen hochwertigen Unterricht. Nur so kann Schule wirklich auf das Leben, auf Studium und Beruf vorbereiten. Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, warum Lehrkräftefortbildung (LFB) in Deutschland so vernachlässigt wird. Da ist die Wirtschaft wesentlich weiter. Beim Thema Fortbildung der Lehrkräfte ist Deutschland schlicht nicht wettbewerbsfähig.“
Gemeinsam mit den Fachverbänden fordert der Deutsche Spanischlehrkräfteverband (DSV) für die LFB grundsätzlich mehr Zeit, Raum, Geld und Kompetenz. In den Schulgesetzen aller Bundesländer wird die Bedeutung der LFB zwar unterstrichen. Um beurteilen zu können, wie ernst es Bildungspolitik und -administration mit der LFB meinen, fehlt es aber – mit wenigen Ausnahmen – an Information und Transparenz: Es gibt kaum regelmäßige, öffentliche und auf zielführenden, vereinbarten Kriterien beruhende Berichterstattung über Effekte, Formate, Angebote, Nachfragen, Teilnehmende und Kosten der LFB – sowohl auf Landesebene (bei wenigen Ausnahmen) als auch länderübergreifend. Einer Bestandsaufnahme von 2019 nach haben die Länder im Schnitt pro Jahr und Vollzeit-Lehrerstelle ca. 173€ ausgegeben, privatwirtschaftliche Unternehmen durchschnittlich zwischen 423€ und 561€.[1]
Bei einer Umfrage des Deutschen Philologenverbands im April 2022 unter knapp 3000 Teilnehmenden hatten mehr als 60 Prozent der befragten Lehrkräfte an Gymnasien angegeben, dass zu wenige Fach-Fortbildungen in Präsenz angeboten würden.[2]
Hieraus ergeben sich unsere Forderungen an die Kultusministerien und die Kultusministerkonferenz (KMK):
Am Runden Tisch des Deutschen Philologenverbands haben folgende Fachverbände teilgenommen:
Bundesverband der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen an Gymnasien
Bundesverband Musikunterricht
Dachverband der Geowissenschaften
Deutsche Physikalische Gesellschaft
Deutsche Vereinigung für Politische Bildung
Deutscher Altphilologenverband
Deutscher Germanistenverband
Deutscher Spanischlehrkräfteverband
Fachverband Philosophie
Gesamtverband Moderne Fremdsprachen
Gesellschaft Deutscher Chemiker
Gesellschaft für Informatik
Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland
Verband Deutscher Schulgeographen
Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer
[1] Daschner/Hanisch: Lehrkräftefortbildung in Deutschland (Beltz, 2019), https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/40485-lehrkraeftefortbildung-in-deutschland.html
[2] Umfrage des DPhV (April 2022); https://www.dphv.de/2022/07/01/lehrkraefte-brauchen-mehr-fach-fortbildungen-in-praesenz/